kire bedeutet
wörtlich: Schneiden oder Abtrennen, ein Grundprinzip
sowohl im Buddhismus als auch in den Künsten. Im Buddhismus
werden die Begierden abgeschnitten, um die buddhistische Leere
(Mu) im Leben zu verwirklichen. In den Künsten wird das
Dargestellte bewusst unterbrochen, um z. B. auf den jeweiligen
Gegenpol hinzuweisen, wobei dieser Gegenpol bereits im Dargestellten
immanent vorhanden ist. So ist z. B. im Leben bereits der
Tod anwesend, d. h. Leben bedeutet gleichzeitig auch immer
Sterben. Im Zen wird das Erwachen zum Mu daher
auch als der große Tod bezeichnet. Bei einem Gemälde
mit dem Sujet Kirschblüten als Symbol für Schönheit
und Leben, wird diese Schönheit, z. B. durch die Darstellung
eines alten und verwitterten Stamms, aus dem die Kirschblüten
austreiben, abgeschnitten, um auf die Vergänglichkeit
allen Lebens hinzuweisen.
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