Zen Kunst
und tiefe Verschlossenheit Subtilität.
Damit ist
gemeint, dass das in der Kunst dargestellte nicht offen zutage
liegt, sondern nur angedeutet wird. Ein Beispiel in der Landschaftsmalerei
sind Berge oder Kiefern, die sich aus dem Nebel schälen.
Dadurch wird erreicht, dass der Betrachter, bei der Rezeption
der Kunstwerke, auf sich selbst zurückgeworfen wird,
denn er kann das Dargestellte nicht völlig ausloten.
Diese Tiefe bewirkt daher auch immer Dunkelheit, es ist aber
keine bedrohliche, sondern eine beruhigende Dunkelheit, z.
B. das gedämpfte Licht in einem Teehaus, welches durch
die mit Papier bespannten Fenster diffus hindurch scheint.
Wenn das Dargestellt sich im Kunstwerk völlig offenbaren
würde, dann käme der Prozess der Zurückwerfung
auf den Rezipienten nicht zustande und es würde eine
Stasis entstehen, die dem Geist des Zen zuwider läuft.
Daher verweist das Dargestellte nicht nur auf sich selbst,
sondern auch auf das Nicht-Gezeigte bzw. Nicht-Gesagte -Ganze.
Um es mit einem Zen-Spruch auszudrücken: "Die ganze
Welt in einem Tautropfen", oder anders gesagt: Bodenlose
Tiefe.
Rauer
Wellengang
weit nach Sado hinüber spannt sich
der Himmelsfluss
(M.
Basho)
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